Mercedes-Benz 500 K Cabriolet C

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  • Historie vollständig bekannt, nur vier Besitzer, toll dokumentiert
  • Sehr originales Fahrzeug, Motor „Matching Numbers“
  • Motor aufwändig überholt bei MB Kompressor-Spezialisten
  • Ältere Restaurierung in tollem Zustand mit schöner Patina

Der Mercedes-Benz 500K

Mit der Leistung des Modells 380 (1933-1934) war die anspruchsvolle Klientel von Mercedes Benz bald unzufrieden, insbesondere auch weil man die großvolumigen und leistungsstarken Modelle der vorherigen Mercedes "S"-Familie (S, SS und SSK) schätzen gelernt hatte. Schnell entwickelte man bei Mercedes im Jahr 1934 aus dem 380er den nachfolgenden 500 K (Baureihe W29), dessen offizielle Bezeichnung vorerst "Typ 500 mit Kompressor" lautete. Abgeleitet Sein neuer Motor mit zuschaltbarem Roots Kompressor hatte nun 5 Liter Hubraum und die Motorleistung betrug sodann 100 PS ohne und 160 PS mit Kompressor. Die erzielbare Höchstgeschwindigkeit lag bei 160 km/h. Die Modifikation des Motors war umfangreich und erforderte auch eine neue Kurbelwelle. Als Getriebe kam beim 500 K ein Schnellgang-Getriebe mit halbautomatischer Schaltung zum Einsatz. Beim Schalten vom dritten (direkten) Gang in den Schnellgang brauchte die Kupplung nicht betätigt zu werden. Die Premiere des 500 K war auf der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung (IAMA) in Berlin und zwar in einer spektakulären Version als sogenannter "Autobahn-Kurierwagen", der in „Einzelspezialausführung“ für hohe Geschwindigkeit konstruiert war. Der 500 K war in sieben Karosserie-Varianten lieferbar: Außer dem Fahrgestell eine 4-türige Limousine, zu seiner Zeit noch "Innenlenker" genannt, ein 2-sitziger Roadster mit zwei Notsitzen, die Cabriolets A, B und C sowie ein 2-türiger offener Tourenwagen. 

Im Herbst 1934 wurde Angebot für den 500 K auf dem Pariser Automobil-Salon um einen sehr eleganten Spezial-Roadster ergänzt, der gegenüber den anderen Varianten einen Mehrpreis von 4.000 Reichsmark hatte. Zudem konnte man auch Sonderkarosserien auf Basis eines „Rolling Chassis“ bestellen. Auch wenn Stückzahlen wie eine Serienproduktion erscheinen, so entstanden diese Fahrzeuge in einer manufakturartigen Fertigung weitgehend individuell und in Handarbeit. Der Sindelfinger Sonderwagenbau erreichte mit den Karossen für die Achtzylinder-Wagen ein allgemein anerkanntes und kaum zu übertreffendes Niveau in Schönheit und Qualität der Ausführung. Insgesamt wurden vom 500 K lediglich 342 Exemplare von 1934 bis 1936 gefertigt, bevor der Motor abermals vergrößert wurde und der 540 K die Nachfolge antrat.

Zum Fahrzeug

Dieser Mercedes Benz vom Typ 500 mit Kompressor (500 K) mit der Karosserie des Cabriolet C wurde laut Kommissionsbuch am 28. März 1935 von ‘Mercedes Benz London Cars Repairs and Sales Ltd.‘ in Stuttgart bestellt. Die Auslieferung des Rechtslenker-Fahrzeugs fand im Juni 1935 statt. Die Zulassung auf den ersten Besitzer Peter James Hawkins datiert auf den 5. Juni 1935. Ein Auszug der originalen Zulassung belegt seinen Besitz des Wagens bis zu Beginn der 1960er Jahre. Die Auslieferungsfarbe war wahrscheinlich schwarz mit einem hellen Verdeck, wie auf späteren Fotos im Zuge einer erfolgten Restaurierung zu erkennen ist. Im Dezember 1963 wechselte dieser 500 K zurück auf den Kontinent in die Niederlande nach Leeuwarden. Hierzu existierten ein offizielles Einfuhr-Dokument und ein originaler Schriftwechsel zwischen der Daimler Benz AG und dem holländischen Besitzer. Er behielt den Wagen drei weitere Jahre bis ein Schweizer (Name bekannt) den 500 K erwarb und nach Basel importierte. Auch hier liegen die Transport-, Einfuhr- und Zolldokumente im Original vor. So bestätigt der dritte Besitzer gegenüber dem Zoll, dass der Wagen im Originalzustand sei und von ihm als Sammlerobjekt erworben wird. Zudem existiert ein originaler Schweizer Fahrzeugausweis von Mai 1979, der die Zulassung auf den Eigentümer bis 1983 bestätigt. Zu dieser Zeit trägt der Wagen bereits sein heutiges Farbschema in weiß mit schwarzen Kotflügeln, schwarzem Verdeck und einem roten Leder-Interieur. Dies ist auf eine aufwändige Restaurierung bei der Firma Köng in Basel (Walter Köng AG, Karosseriebau) um 1980 zurückzuführen. 

Dieser Fachbetrieb wurde damals sogar von Mercedes Benz für die Restaurierung klassischer Mercedes empfohlen, als es noch keine eigene Classic Abteilung gab Im November 1983 wechselte das 500 K Cabriolet C das letzte Mal den Eigentümer und gelangte zu einem weiteren Liebhaber, der den Wagen bis November 2023 behielt – also ganze 40 Jahre! Der Eigentümer war zur damaligen Zeit Inhaber einer Mercedes Benz Vertretung in Norddeutschland und verfügte im Laufe der Jahre über etliche hochwertige Mercedes-Klassiker. Zum Erwerb und der Einfuhr des Wagens existieren originale Dokumente sowie Schriftwechsel und eine Ursprungserklärung der Daimler Benz AG. Zudem belegt ein Schriftverkehr von 1983 zwischen dem Eigentümer und Herrn Gerrit von Pein, Leiter des Bereichs ‘Archiv Museum Geschichte‘ der Daimler Benz AG, das Liebhaber-Interesse und die Expertise des Besitzers sowie einige Details zur Originalität des Wagens. So entsprechen die montierten Frontscheinwerfer, die Positionslampen, die verchromten blanko Einstiegsleisten ohne „Mercedes Benz“ Schriftzug sowie der Perlmutt-Belag, in dem die Instrumente im Armaturenbrett eingefasst sind, dem korrekten werksseitigen Auslieferungszustand des Modells. Zehn Jahre später wurde der originale Motor dieses 500 K bei einem renommierten Fachbetrieb für Mercedes Vorkriegs-Kompressor-Wagen in Deutschland umfassend restauriert. Eine genaue Aufstellung der durchgeführten Arbeiten und eine Gesamtrechnung von 1993 über 70.000 DM (!) liegen vor. Sie belegen den hohen Aufwand, den der Eigentümer in den Wagen investiert hat. Dieser Mercedes 500 K als Cabriolet C ist aufgrund seiner nachvollziehbaren Historie und Dokumentation in seltenes Ausnahmefahrzeug. Allein, dass er 17 Jahre beim vorletzten Besitzer und dann 40 Jahre bei seinem letzten Eigentümer war und dort sachkundig instandgehalten und erhalten wurde spricht für diesen Wagen. Wohingegen viele Sammlerfahrzeuge heutzutage alle paar Jahre durch die halbe Welt gereicht werden. Die alte aber hochwertige Restaurierung ist in einem sehr guten Zustand mit leichter, authentischer Patina erhalten und macht diesen Wagen besonders attraktiv. Ein originaler FIVA-Pass von 1985, eine originale Betriebsanleitung sowie diverse zeitgenössische Fotografien runden die Dokumentation dieses Automobils ab. Nach 57 Jahren bei nur zwei Besitzern ist dieser wunderschöne Kompressor-Mercedes jetzt bereit für die nächste Epoche. Idealerweise in den treuen Händen eines Sammlers, der seine besondere Geschichte zu schätzen weiß.

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Daten & Fakten

Erstzulassung1935

MotorAchtzylinder-Reihenmotor (DB M 24 l), zuschaltbarer Roots Kompressor, wassergekühlt, 1 seitliche Nockenwelle mit Antrieb über Stirnräder, 1 MB Steigstrom-Doppelvergaser, Batteriezündung

Getriebemanuell, 4-Gang, Mittelschaltung

Nettogewichtca. 2.300 kg

Stückzahlinsgesamt 342 Exemplare 500 K (1934-1936), darunter 90 Fahrzeuge als Cabriolet C, davon 17 als Rechtslenker

Hubraum / Leistung5.018 ccm, 100/160 PS ohne/mit Kompressor (Werksangaben)

BremsenTrommeln vorn/hinten, hydraulisch (Saugluftunterstützung)

Höchstgeschwindigkeitca. 160 km/h (Werksangaben)


PreisAuf Anfrage (§25a, MwSt. nicht ausweisbar)

Dokumentedeutsche Zulassung, Fahrzeugausweis CH, Kommissionsblatt, historische Dokumente, Korrespondenz und Fotos, Rechnung zur Motorüberholung, originale Betriebsanleitung

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