Mercedes-Benz 300 SL Roadster

1 / 25
2 / 25
3 / 25
4 / 25
5 / 25
6 / 25
7 / 25
8 / 25
9 / 25
10 / 25
11 / 25
12 / 25
13 / 25
14 / 25
15 / 25
16 / 25
17 / 25
18 / 25
19 / 25
20 / 25
21 / 25
22 / 25
23 / 25
24 / 25
25 / 25
  • Erstauslieferung in England, Besitzhistorie vollständig bekannt
  • Bei einem Fachbetrieb umfassend „frame-off“ restauriert und dokumentiert (2009–2013)
  • Motor „Matching Numbers“, in 2016 in Deutschland revidiert
  • Datenkarte von Mercedes Benz vorhanden

Der Mercedes-Benz 300 SL

Im Jahr 1952 entschied der Vorstand von Daimler-Benz wieder am internationalen Rennsport teilzunehmen und ließ den 300 SL Rennsportwagen (W194) entwickeln. Schon im selben Jahr errang der Wagen beachtliche Erfolge: Den 2. Platz bei der Mille Miglia, einen Doppelsieg in Le Mans mit neuem Geschwindigkeitsrekord. Ein Vierfachrekord (!) am Nürburgring folgte und der 1. Platz bei der Carrera Pan Americana. Diese Motorsport-Erfolge wollte man auch kommerziell nutzen. So feiert 1954 die Straßenversion des 300 SL (W198) in New York ihr Debüt. Markant sind vor allem die nach oben aufschwingenden Flügeltüren. Ihr Grund ist bauartbedingt: Wie beim Rennsportwagen von 1952 basiert die Straßenversion auf konsequenter Leichtbauweise, bei der ein Gitterrohrrahmen Motor, Getriebe und Achsen trägt und keine konventionellen Türen ermöglicht. Zudem ist er weltweit der erste Serien-Pkw mit einer Benzindirekteinspritzung. Auf dem Genfer Automobil-Salon im März 1957 wurde als Nachfolger des Flügeltürers ein Roadster vorgestellt, der technisch im Wesentlichen dem Coupé entsprach. Durch Modifikationen der Seitenteile des Gitterrohr-Rahmens konnte jedoch die Einstiegshöhe so weit reduziert werden, dass sich normale Türen realisieren ließen. 

Dank flacherem Rahmenheck und neu gestaltetem Tank liegt das Reserverad unter dem Boden, so dass es nun einen Kofferraum gab. Grundlegend verbessert wurde die Hinterrad-Aufhängung: Die bereits vom Typ 220a bekannte Eingelenk-Pendelachse mit tiefgelegtem Drehpunkt wurde in angepasster Form nun auch beim 300 SL Roadster eingebaut und war erstmals mit einer Ausgleichfeder versehen. Gegenüber der Flügeltüren-Version wurden somit deutlich verbesserte Fahreigenschaften erreicht. Von den technischen Änderungen, die im Laufe von sechs Jahren in die Produktion einflossen, sind zwei besonders relevant: Im März 1961 erhielt der 300 SL Dunlop-Scheibenbremsen an allen vier Rädern, und ab März 1962 wurde ein modifizierter Motor mit Leichtmetall-Block eingebaut. Vom offenen Roadster wurden 1.858 Exemplare gefertigt, zuvor vom Flügeltürer 1.400. Der 300 SL war sowohl als Coupé und als Roadster zu seiner Zeit DAS Auto der deutschen und internationalen Prominenz – darunter Sophia Loreen, Romy Schneider, Juan Manuel Fangio, Clark Gable, Tony Curtis, Herbert von Karajan, Hussein von Jordanien, Curt Jürgens, Gunter Sachs und viele mehr. Die Produktion des 300 SL lief im Februar 1963 aus und markierte bei Daimler-Benz das Ende einer Epoche: Nachdem im März 1962 bereits die Produktion des Typ 300 eingestellt worden war, verließ nun mit dem 300 SL auch das letzte Pkw-Modell mit separatem Rahmen das Produktionsprogramm. Beide Versionen des 300 SL, Roadster wie Flügeltürer, waren von Anfang an besondere Liebhaberfahrzeuge und haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.

Zum Fahrzeug

Dieser Mercedes 300 SL Roadster wurde 1960 gefertigt und sodann in England an seinen ersten Besitzer Charles Clarke in Buckinghamshire ausgeliefert. Das originale Farbschema der Auslieferung war weißgrau (Farbcode DB 158 G) mit einem Interieur in Leder dunkelrot (Code 641). Eine Datenkarte von Mercedes Benz zur Auslieferung liegt vor. Auch heute trägt der Sportwagen eine Lackierung aus dem damaligen Farbprogramm des 300 SL in graphitgrau (DB 190) mit hellbraunem Leder. Diese Kombination steht dem Wagen ausgezeichnet und vor allem das „cognacbraune“ Interieur verleiht ihm eine mondäne Note. Die Besitzerhistorie ist vollständig bekannt. So gab es ab 1961 drei weitere Eigentümer in England. Darunter der Bau- und Immobilienunternehmer Tom Wheatcroft (Besitzer 1961-1970), der auch die Rennstrecke Donnington Park wiederbelebte und die dazugehörige Motorsport-Sammlung aufbaute, sowie der Rennfahrer und Le Mans Sieger von 1953, Duncan Hamilton (Besitzer 1972-1984). Im Anschluss wurde der 300 SL in die USA verkauft, wo er zwei Eigentümer hatte (Namen bekannt), bevor er 2003 wieder nach Großbritannien zurückkehrte. Dort gab es zwei weitere Besitzer (Namen bekannt) und Ende 2014 kam der Roadster dann nach Deutschland. Mitte 2016 wurde der Wagen über EBERHARD THIESEN an seinen aktuellen Besitzer in Österreich verkauft, Dort war er zusammen mit einem 300 SL Flügeltürer Bestandteil einer größeren Sammlung. 

Das Fahrzeug ist vom vorletzten Besitzer in England im Zeitraum 2009 bis 2013 von einem Fachbetrieb umfassend restauriert worden, wobei die Karosserie vom Gitterrohrrahmen getrennt wurde („frame-off“). Diese Arbeiten sind durch einen zusammenfassenden Bericht und Fotos sowie Rechnungen über rund 100.000 GBP dokumentiert. Im Jahr 2016 wurden unter Regie von EBERHARD THIESEN weitere Arbeiten zur Revidierung bzw. Erneuerung durchgeführt. So wurde der verbaute originale Motor („matching numbers“) laut vorliegender Rechnungen nochmals umfangreich für rund 38.000 EUR bei einem Fachbetrieb überholt. Zu der Zeit wurde auch das Lederinterieur in der Farbe hellbraun für 12.000 EUR von einer Hamburger Sattler-Werkstatt komplett erneuert. Darüber hinaus wurden diverse Detailoptimierungen an der Karosserie und Funktionstechnik für rund 6.000 EUR durchgeführt. Seit diesen Maßnahmen in 2016 hat der 300 SL Roadster nur eine geringe Laufleistung absolviert. Diese stilvolle Legende des deutschen Automobilbaus ist in insgesamt hervorragendem Zustand und äußerst attraktiver Erscheinung für den nächsten Eigentümer sofort einsatzbereit.

weitere Informationen anfragen

Daten & Fakten

Erstzulassung1960

Motor6-Zylinder Reihenmotor 45° mit Benzindirekteinspritzung Bosch, wassergekühlt, obenliegende Nockenwelle (OHC), Trockensumpfschmierung

Getriebemanuell, 4-Gang, Mittelschaltung

Nettogewichtca. 1.420 kg

Stückzahlinsgesamt 1.858 Roadster sowie 1.400 Flügeltüren-Coupés

Hubraum / Leistung2.996 ccm, ca. 215 PS bei 5.800 U/min (Werksangaben)

BremsenTrommeln vorn/hinten (hydraulisch mit Servohilfe)

Höchstgeschwindigkeitca. 235 km/h (mit Hinterachsübersetzung 3,64)


Preis1.245.00,00€ (§25a, MwSt. nicht ausweisbar)

DokumenteÄltere deutsche Zulassung, MB Datenkarte, Übersicht Besitzhistorie, Dokumentation mit Rechnungen + Fotos zur Restaurierung (2009-2013) sowie weiteren Überholungsarbeiten (2016)

Zurück zur Übersicht