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Der Horch 850 mit seinen (späteren) Modellvarianten wie dem 853/855 Spezial Roadster wurde 1935 als Nachfolger des Horch 8 vorgestellt. Dessen Motor war 1926 Deutschlands erster serienmäßiger Reihen-8-Zylinder und galt als Sensation. Die zur Auto Union gehörende deutsche Marke fertigte ihre Wagen im Horch-Werk in Zwickau. Den Antrieb in den 850er Modellen übernahm ein 5-Liter-Achtzylinder-Reihenmotor mit obengesteuerten Ventilen, der zuerst 100 PS und ab 1937 rund 120 PS leistete. Seine Konstruktion geht auf den Horch-Ingenieur Fritz Fiedler zurück. Die obenliegende Nockenwelle wurde über eine Königswelle angetrieben. Die Kraftübertragung an die Hinterachse übernahm ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung und für die Verzögerung sorgten Trommelbremsen mit hydraulischer Betätigung („Öldruckbremse“) und Bosch-Dewandre Saugluftunterstützung (Servobremse). Der 855 Spezial Roadster wurde 1938 auf der Internationalen Automobil und Motorrad Ausstellung (IAMA) in Berlin vorgestellt und galt wohl als das imposanteste und beeindruckenste Automobil auf der Ausstellung und darüber hinaus auch als der damals „schönste Sportwagen“. Bereits 1935 war ein Prototyp abseits der IAMA im Berliner Filmtheater Capitol gezeigt worden. Der 855 basiert auf einem kürzeren Fahrgestell mit 3.300 mm Radstand, zudem gab es einige Spezial Roadster Karosserien auf dem 853 Chassis mit 3.450 mm Radstand.
Die Motorisierung war stets die 120 PS Variante. Eine noch stärkere Motorisierung mit Kompressoraufladung, wie Mercedes sie im 500 K und 540 K praktizierte, war zwar bei Horch seit 1933 in der Entwicklung (und im 855 Prototyp verbaut), gelangte aber im Laufe der Erprobung nicht zur Serienreife. Gleichwohl war der Horch-Motor dank seines fortschrittlichen Königswellen-antriebs einem Mercedes 540 K in Punkto Laufruhe weit überlegen. Zudem verfügte er bereits über obengesteuerte Ventile. Im Vergleich zu dem deutlich günstigeren Erfolgsmodell 853 Sport Cabriolet, das sich hervorragend verkaufte, blieb der 855 Spezial Roadster ein Wagen für mondäne Individualisten. Von diesem besonderen Modell wurden lediglich sieben Exemplare hergestellt, deren Karosserien bei Horch selbst sowie bei den Karosseriebauern Gläser in Dresden und bei Erdmann & Rossi in Berlin entstanden sind. Die Gläser-Variante war nahezu identisch mit der Horch-Karosserie und unterschied sich lediglich durch die innen liegenden (verdeckten) Türschaniere. Die Produktion des 855 wurde im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt.
Der Horch 855 Spezial Roadster war seiner Zeit das Nonplusultra unter den deutschen Automobilen der 1930er Jahre und verkörpert deutsche Karosseriebaukunst in ihrer feinsten Form. Es handelt sich wohl um das schönste Design, das in der Vorkriegsepoche entworfen wurde. Heute sind noch insgesamt sieben originale 853 und 855 Roadster bekannt. Darunter befinden sich zwei 855 Modelle, die sich durch einen kurzen Radstand (3.300 mm) vom Typ 853 unterscheiden. Einer von beiden steht im Horch-Museum in Ingolstadt und hat eine Werks-Karosserie von Horch. Der zweite Wagen trägt eine Gläser-Karosserie und hat innenliegende Tür-Scharniere. Beide Varianten unterschieden sich kaum voneinander. Zudem existieren noch fünf Wagen mit langem Radstand (3.450 mm) und einer Karosserie des Berliner Karosseriebauers Erdmann & Rossi. Eines dieser Exemplare stammt aus dem Automuseum in Riga und gewann nach seiner Restaurierung den „Best of Show“ in Pebble Beach. Zwei weitere Wagen befinden sich in Deutschland in Privatbesitz. Das vierte Exemplar steht heute in der privaten Kollektion eines bekannten US-Sammlers. Der Verbleib des fünften Wagens ist uns aktuell nicht bekannt.
Dieser Horch 855 wurde auf einem originalen Horch-Fahrgestell mit kompletter und originaler Horch-Technik neu aufgebaut. Die Karosserie und sämtliche Details sind in höchster Handwerkskunst aufwendig und einmalig exzellent gefertigt. Selbst die Instrumente, die sehr kompliziert konstruiert sind, wurden originalgetreu angefertigt. Das Farbschema in dunklem Anthrazit mit dunkelrotem Interieur sorgt für eine sportlich-elegante Erscheinung. Die rot lackierte Motorhaubenoberseite und die rot eingefasste Cockpitumrandung sowie das rote Verdeck geben diesem Wagen eine rassige Note. Viele Details lassen sich ständig neu entdecken. Zum Beispiel der feine rote Streifen auf der Bereifung, der die partiell rote Lackierung aufgreift. Hier bietet sich die seltene Gelegenheit eine sehr hochwertige Neuanfertigung der Karosserie in originalgetreuem 1:1 Zustand auf der Basis originaler Technik-Komponenten zu erwerben. Und das zu einem vergleichsweise attraktiven Preis – dieser erstklassige und einsatzbereite Wagen kostet nur etwa ein Fünftel der sieben originalen Fahrzeuge.
weitere Informationen anfragenErstzulassung1938
Motor8-Zylinder-Reihen-Motor, OHC mit Königswelle
GetriebeManuell, 4-Gang, Mittelschaltung
Nettogewicht2.500kg
Stückzahlsieben 855 Spezial Roadster
Hubraum / Leistung4.944 ccm, ca. 120 PS bei 3.600 U/min. (Werksangaben)
BremsenTrommeln vorn/hinten, hydraulisch mit Servobremse
Höchstgeschwindigkeitca. 140 km/h
Preisauf Anfrage (§25a, MwSt. nicht ausweisbar)
DokumenteEU-Zulassungspapiere
Besichtigung vereinbaren: +49 40 99 99 86 800
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